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Richtkranz weht über der Hordeler Straße

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Die Freude war allen Beteiligten anzumerken: Seit Dienstag, 24. Oktober 2017, weht der Richtkranz über der Hordeler Straße. Der Rohbau für den neuen Anbau des Evangelischen Krankenhauses in Eickel ist fertig gestellt.

„Wir versprechen uns viel von diesem Bauvorhaben und wollen ein Zeichen setzen. Wir treffen Vorsorge, um uns für die Gegenwart und Zukunft gut zu positionieren. Wir wollen sichtbar machen, dass wir auch an diesem Standort hier in Eickel unsere medizinische, pflegerische und therapeutische Kompetenz weiterentwickeln“, erklärte Heinz-Werner Bitter, Geschäftsführer der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne Castrop-Rauxel. Bevor der Richtkranz in die Höhe gezogen wurde, dankte er vor zahlreichen Ehrengästen natürlich auch den vielen Handwerkern und beteiligten Baufirmen für die bisherige Arbeit.

  • Das EVK in Eickel ist wieder ein Stück gewachsen: Links neben dem neuen Rohbau sind die älteren Bauten des Krankenhauses zu sehen. ©Michael Paternoga, Stadt Herne

Die Gebäudeerweiterung sei notwendig geworden, um zusätzliche Betten für das Thoraxzentrum Ruhrgebiet zu schaffen. Seit Jahren würden die Patientenzahlen steigen. Bitter spricht von 8.500 Patienten, die jährlich stationär in Eickel behandelt werden. Insgesamt 3,8 Millionen Euro lässt sich das Evangelische Krankenhaus den dreigeschossigen Bau kosten. Somit entsteht eine Erweiterungsfläche von 940 Quadratmeter.

Fertigstellung für August 2018 geplant

Im neuen Anbau, dessen Fertigstellung für August 2018 geplant ist, bekommt das Thoraxzentrum eine eigene Palliativeinheit samt Außenterrasse. Darüber hinaus wird eine Praxis für Orthopädie Räume im Sockel- und Erdgeschoss beziehen. Außerdem wird die Klinik für Pneumologie um eine Station mit sechs Betten erweitert. Somit stehen dem Thoraxzentrum nach der Eröffnung im kommenden Jahr 115 Betten zur Verfügung. „Das Thoraxzentrum gehört inzwischen zu den vier größten in Deutschland“, sagte Bitter und fügte hinzu: „Mit dem Erweiterungsbau erhalten wir ein weiteres Aushängeschild in Eickel. Ich bin sicher, dass alle, die einziehen, sich auch in den Räumlichkeiten wohlfühlen und dort engagierte arbeiten.“


Kanadischer Gitarrenvirtuose in der Flottmann-Kneipe

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Der preisgekrönte Akustikgitarrist Don Alder steht am Samstag, 4. November, ab 20 Uhr in der Flottmann-Kneipe in Herne auf der Bühne. Weitere Auftrittsorte der Kneipentour sind Köln, Neuss, Hagen und Leverkusen.

Die Musik des erfahrenen Künstlers bewegt sich zwischen verschiedenen Musikgenres: So finden sich in seinem Repertoire Stücke mit Elementen aus Jazz, Folk, Roots, Blues, Bluesgrass und World-Music. Durch seine spezielle Fingerstyle- und Perkussionstechnik erzeugt er das Klangbild einer gesamten Band. Er spielt so virtuos, dass man meint, man höre mehrere Gitarren gleichzeitig. Die Songs reichen von „mild“ bis „wild“.

Don Alder ist einer der wenigen Musiker weltweit, der die außergewöhnliche „harp guitar“ (so genannte Kastenhalslaute) spielt. Durch weitere sechs frei schwingende Saiten entlockt er seinem Instrument zusätzliche Basstöne. In Herne präsentiert Don Alder u.a. Songs seiner aktuellen CD „Armed & Dangerous“, aber auch neue Lieder, die noch nicht auf CD erschienen sind. In seinen ausschließlich selbst komponierten Songs spiegeln sich Erfahrungen aus seinem bewegten Leben wider. Don Alder zu dem bevorstehenden Auftritt in Herne: „Das Publikum wird überrascht sein, was man mit einer Akustikgitarre alles machen kann. “

Wann und wo: Samstag, 4.11.2017, Flottmann-Kneipe, Flottmannstraße, Herne, ab 20:00 Uhr.

www.donalder.com

 

Literaturhaus Ruhr stimmt Besucher auf Weihnachten ein

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Das Programm des Literaturhauses Herne Ruhr präsentiert sich auch in den letzten beiden Monaten des Jahres vielfältig. Von szenischen Lesungen über musikalische Erlebnisse bis hin zum Solotheater: Für jeden ist etwas dabei. Inherne hat mit Elisabeth Röttsches, Chefin des Literaturhauses Herne Ruhr, über die kommenden zwei Monate gesprochen.

Im Gespräch mit Rasmus Baumann

Ein junger Musiker mit vielen innovativen Ideen ist am Mittwoch, 8. November, zu Gast bei der Veranstaltungsreihe „Literaturhaus trifft…“. Rasmus Baumann arbeitet als Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen. Der Dirigent wird aber nicht nur im Gespräch einiges über sich preisgeben: Er bringt auch vier Musiker mit, die den Abend auf ihren Instrumenten begleiten werden.

Mittwoch, 8. November, 19 Uhr – 20 Euro

Lesung von Julie von Kessel

Die Journalistin Julie von Kessel stellt ihr erstes Buch „Altenstein“ im Literaturhaus Herne Ruhr vor. Der unterhaltsame Roman beinhaltet Fiktion, aber auch Teile ihrer eigenen Geschichte. Es geht um den Verfall einer adligen Königsberger Familie, die nach 1945 ins Rheinland zieht. „Das Hörbuch liest übrigens ihre Schwester, Sophie von Kessel“, erklärt Röttsches.

Donnerstag, 9. November, 19 Uhr – 20 Euro

One Step to Paradise

Einen musikalisch-literarisch-philosophischen Abend verspricht Gert Zimanowski am Dienstag, 14. November: anspruchsvolle Unterhaltung, die trotzdem nicht zu schwer ist. Gert Zimanowski verbindet unterschiedliche Texte, im Zentrum Goethes Prometheus, mit seiner Musik.

Dienstag, 14. November, 19 Uhr – 18 Euro

Annette Dittert liest

„London Calling“ heißt nicht nur die Veranstaltung im Herner Literaturhaus, sondern auch der Blog von Annette Dittert. Sie wohnt in London auf einem Hausboot und wird an diesem Abend über ihr Lebensgefühl und die Entwicklung der Metropole nach dem Brexit sprechen.

Donnerstag, 16. November, 19 Uhr – 18 Euro

Das philosophische Radio von WDR5

WDR5 präsentiert am Dienstag, 21. November, ab 19 Uhr das philosophische Radio live aus dem Literaturhaus Ruhr in Herne. Das Format, in dessen Mittelpunkt philosophische Diskussionen stehen, wird zum ersten Mal in Herne zu Gast sein. „Wir freuen uns sehr, dass das philosophische Radio bei uns zu Gast ist“, so die Chefin des Literaturhauses.

Dienstag, 21. November, 19 Uhr – Eintritt frei, Anmeldung erbeten.

Die Schattenlinie

Daniel Göske liest am Donnerstag, 30. November, „Die Schattenlinie“ von Joseph Conrad. Der Literaturwissenschaftler hat die neue Übersetzung des Buches geschrieben. Eine Übersetzung eines Klassikers, die zum Original passt und trotzdem für moderne Leser angenehm ist.

Donnerstag, 30. November, 19 Uhr – 20 Euro

  • Annette Dittert berichtet aus ihrem Leben in London – nach dem Brexit. © Paulo Ricca

Advent, Advent

Im Dezember wird es direkt weihnachtlich: Am Samstag, 2. Dezember, sind um 19 Uhr Christiane Leuchtmann und Hans Peter Korff zu Gast. Das Schauspieler-Ehepaar präsentiert Weihnachtsgedicht auf eine humorvolle und lebendige Art und Weise.

Samstag, 2. Dezember, 19 Uhr – 22 Euro

Herner Bücherwinter

Elisabeth Röttsches, Chefin des Literaturhauses Herne Ruhr, verrät am Montag, 4. Dezember, ihre Buchtipps für die kalte Jahreszeit. Wer nicht weiß, mit welchem Buch er es sich auf dem Sofa gemütlich machen soll, kann sich an diesem Abend Inspirationen einer Expertin holen.

Montag, 4. Dezember, 19 Uhr – Eintritt frei

Das Europa der Könige

Leonhard Horowski liest aus seinem Buch „Das Europa der Könige“ am Donnerstag, 7. Dezember, um 19 Uhr. Der renommierte Historiker präsentiert sein Werk über das 17. und 18. Jahrhundert sehr lebendig: ein buntes Porträt einer schillernden Epoche.

Donnerstag, 7. Dezember, 19 Uhr – 20 Euro

O (je), Du Fröhliche…

Schon im vergangenen Jahr waren Lars von der Gönna und Werner Boschmann zu Gast in Herne. Die beiden sind auch in diesem Jahr mit ihrer humoristischen Lesung dabei. „Viele Besucher aus 2016 wollen in diesem Jahr wiederkommen“, so Röttsches. Der erste Termin am Mittwoch, 13. Dezember, ist bereits ausverkauft. Restkarten gibt es noch für Dienstag, 19. Dezember.

Dienstag, 19. Dezember, 19 Uhr – 15 Euro

Souvenirs de Noel

Ein weihnachtliches Konzert gibt am Donnerstag, 14. Dezember, die Französin Marie Séférian. Besinnliche Stimmung ist bei einer Mischung aus klassischen und modernen Weihnachtsliedern garantiert.

Donnerstag, 14. Dezember, 19 Uhr – 22 Euro

Das Weihnachtsmärchen

Markus Grimm präsentiert am Donnerstag, 21. Dezember, „Dickens. Ein Weihnachtsmärchen“. Als Ein-Mann-Interpretation zeigt er den Klassiker und nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise ins London des Kaltherzigen Geschäftsmannes Ebenezer Scrooge, der am Weihnachtsabend unter gespenstischen Einfluss gerät.

Donnerstag, 21. Dezember, 19 Uhr – 20 Euro

 

Weitere Informationen und Tickets: www.literaturhaus-herne-ruhr.de.

Kontakt: Tel. 0 23 23 / 1 47 67 14, E-Mail: ticket@literaturhaus-herne-ruhr.de

 

Inherne durchleuchtet Innenleben des Mondpalasts

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Der Mondpalast wird 15 und erwartet den einmillionsten Besucher. Das Stadtmagazin „inherne“ hat deshalb in der neuen Ausgabe mal einen genauen Blick hinter die Kulissen des Volkstheaters an der Wilhelmstraße geworfen. Die Schauspieler von Martin Zaik bis Melanie Linka, der Chefdramaturg und der Intendant stellten sich den Fragen der inherne-Redaktion.

layout_inherne_4_2017.inddDas Ergebnis sind spannende Erkenntnisse aus dem Innenleben des Ensembles. Das neue Stadtmagazin „inherne“ erscheint am Samstag, 4. November, als Beilage des Herner Wochenblatts. Außerdem sind die meisten Artikel und teilweise ausführlichere Berichte auch unter www.inherne.net nachzulesen.

Befragt wird im Stadtmagazin ferner die komplette Riege der „Tegtmeiers-Erben-Gewinner“ von Hennes Bender bis hin zu Carolin Kebekus. Im Schatten des nächsten Wettbewerbs (Finale: 25.11.17) wollte „inherne“ wissen, welche Bedeutung der Preis für die Karriere der Comedians und Kabarettisten hatte. Musik-Kabarettist Marco Tschirpke sagte: „Ich denke, der Preis hatte eine ähnliche Bedeutung für mich wie die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Beate Uhse.“ Nicht die einzige tiefgründige Begründung.

Ein nostalgisches Schmankerl präsentiert das Stadtmagazin mit dem Rückblick auf das Backstreet Boys-Konzert vor 20 Jahren im Westfalia-Stadion. Zwei Zeitzeugen berichten über die spektakulär chaotische Veranstaltung aus den unterschiedlichen Perspektiven eines Fans und eines Redakteurs.

Neben vielen anderen bunten Beiträgen – die Geschichte des Technischen Rathauses, 120 Jahre Herner Stadtrecht, Tennis für Hörbehinderte – gerät auch das schönste Fest des Jahres nicht aus dem Blick: Aufgelistet werden die schönsten weihnachtlichen Events. Außerdem präsentiert inherne Weihnachtsplätzchen nach Omas Rezepten.

www.inherne.net

www.facebook.com/inherne

 

Mitarbeiter profitieren vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Stadt Herne

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Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) der Stadt Herne nimmt weiter Fahrt auf. Nach der großen Aktion im Mai 2017 „Herne fit!“ auf dem Platz vor dem Rathaus und dem Gesundheitstag in der VHS Wanne wird das BGM nun in Pilotbereichen aktiv.

Der Auftakt war bereits im Sommer mit einem Aktionstag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachbereiche „Öffentliche Ordnung“, „Rechnungsprüfung“ und „Bürgerdienste“, zu dem auch die Fahrerlaubnis- und Zulassungsstelle zählt. Auf den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung aufbauend, werden nun weitere Maßnahmen angeboten: wie zum Beispiel individuelle Arbeitsplatzanalysen für Mitarbeitende der Fahrerlaubnis- und Zulassungsstelle.

  • Die Praxis Repschläger war zu Besuch bei der Fahrerlaubnis- und Zulassungsstelle an der Südstraße. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Durchgeführt von der Praxis Repschläger aus Witten, haben die Beschäftigten der Fahrerlaubnis- und Zulassungsstelle eine Arbeitsplatzanalyse erhalten. „Speziell qualifizierte Physiotherapeuten analysieren die Haltungen und Bewegungsmuster direkt am Arbeitsplatz“, erklärte Dr. Katrin Linthorst, Abteilungsleiterin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die Physiotherapeutinnen Anke Winkler und Joanne Henigan haben die Sitzpositionen angepasst, Vorschläge zur Verbesserung von Haltung und Einrichtung des Schreibtisches gegeben.

„Wir arbeiten die meiste Zeit am Schreibtisch. Umso wichtiger ist es, dass wir von den Experten direkt am Arbeitsplatz beraten werden“, sagt Tanja Eickhoff, stellvertretende Abteilungsleiterin.

„Betrieb in Bewegung“ ist ein maßgeschneidertes Konzept zur Betrieblichen Gesundheitsförderung der Barmer in Kooperation mit dem Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V. Es besteht aus einem Baukastensystem, aus dem die Stadt Herne die für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter passenden Maßnahmen ausgewählt hat. Die noch folgenden Gruppencoachings bauen auf der Arbeitsplatzanalyse auf. Zu den Inhalten der Coachings gehören Wahrnehmungsschulung, Erarbeitung von körperbewusstem Verhalten im Arbeitsalltag, Entspannungstechniken sowie die Integration des Erlernten in den Alltag.

Stadt Herne schaltet Familienportal frei

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Ab sofort schaltet das Familienbüro der Stadt Herne ein Familienportal frei, das in Form einer Suchmaschine umfangreiche Informationen rund um die junge Familie, das Kinderkriegen und die Erziehung in den ersten Lebensjahren zur Verfügung stellt. Unter www.familienportal.herne.de genügt ein Stichwort in der Suchleiste, um an die gewünschten Inhalte zu kommen.

Wie ein Elternbegleitbuch – nur aktueller

Holger Närrlich und Ulrike Schwarz vom Familienbüro stellten diese Seite nun der Öffentlichkeit vor. „Das Familienportal ist wie ein ‚Elternbegleitbuch‘, nur viel umfangreicher und aktueller, weil neue Angebote sofort bereit gestellt werden“, sagt Ulrike Schwarz. Zur Erläuterung: Jeder Familie mit einem Neugeborenen stattet das städtische Familienbüro einen Willkommensbesuch ab, bei dem den Eltern eine prall gefüllte Tasche mit Informationsmaterial übergeben wird. Das bei der jungen Mutter und dem jungen Vater beliebteste Werk ist eben dieses „Elternbegleitbuch“, das über alles Wissenswerte runde um die Familie Auskunft gibt.

  • Pressegespräch zum heutigen Start des Familienportals. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Ein Stichwort genügt

Nun setzt die Stadt noch einen drauf: „Wir wollen ja, dass alle Familien in Herne einen guten Start haben“, betont Holger Närrlich, Leiter des Familienbüros. Wer www.familienportal.herne.de eingibt, kommt auf eine übersichtlich gestaltete Seite, deren Kopf eine Kinderzeichnung ziert. Bei der Ausgestaltung des responsiven Designs (geeignet für Smartphone, Tablet oder PC) war das Pressebüro der Stadt Herne behilflich. Unter der Kinderzeichnung steht eine Eingabemaske, deren wichtigste Suchfunktion „Ich suche nach …“ ist. Dort genügt ein einzelnes Wort. Beispiel „Krabbelgruppe“. Unter „Gefunden …“ erscheinen zahlreiche Kategorien von Krabbelgruppen, klickt man eine davon an, folg eine Erläuterung zu den Fragen Was, Wann, Wo und Anmeldung. Wenn die ratsuchende Person die geografisch oder thematich einschränken will, ist auch das möglich. Unter „Ich suche hier“ kann der Stadtteil oder Ort eingegeben werden. Unter „Ich suche genau“ klappt eine Themenliste auf von „Schwangerschaft und Geburt“ über „Gesundheit“ bis hin zu „Familie und Beruf“.

200 Angebote insgesamt

Neue Angebote und Anbieter werden vom Familienbüro fortlaufend eingepflegt. Auch das Netzwerk „Frühe Hilfen“ (Früh, weil die Hilfen schon früh im Lebenslauf eines Menschen ansetzen) beteiligt sich und begrüßt die Einführung. „Mittlerweile sind rund 200 Angebote zusammen gekommen“, sagt Holger Närrlich, dazu gehören unter anderem das Familienbüro selbst, aber auch die Kitas, Familienzentren, Kinderärzte oder Geburtskliniken.

Die Realisierung des umfangreichen Vorhabens war nur möglich, weil das Familienministerium NRW das „Onlinesystem Frühe Hilfen“ zur Verfügung stellte. Das Programm ermgöglicht es Kommunen, Familienportale einzurichten, in denen alle bestehenden Familienbildungs-, Beratungs und Informationsangebote sowie Kontaktadressen kompakt und übersichtlich dargestellt werden. „Die Informationen beziehen sich auf die Zeitspanne Schwangerschaft bis zum 3. Lebensjahr“, betont Ulrike Schwarz. „Perspektivisch ist aber geplant, die Suchmaschine auf weitere Lebensjahre auszuweiten.“

Horst Martens

 

Die Kraft der reinen, ungemischten Farben

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Mehr als 40 großformatige, an Seilen aufgereihte, Farb-Malereien schaffen einen neuen, ungewohnten Blick auf die 600 Quadratmeter großen Flottmann-Hallen, den Kultur- und Veranstaltungsraum der Stadt Herne.

Die reine, ungemischte Farbe sind Thema und Titel der aktuellen Ausstellung. Thomas P. Kausel zeigt mit seiner Konkreten – das heißt: nicht abbildenden – Malerei die elementare Farb-Substanz; das ist: Pigment mit Bindemittel – wie zum Beispiel Leinöl oder Acryl. Die Flottmann-Hallen waren eine ganz besondere Herausforderung durch die Größe und Architektur. Er hatte den Wunsch, den Raum neu zu gestalten, nicht nur ein paar Bilder aufzuhängen. Und das ist ihm gelungen. Durch zwei diagonal gespannte Stahlseile durch den Ausstellungsbereich, schafft er praktisch drei neue Räume, die Dreiecke bilden und durch großformartige Arbeiten abgegrenzt werden. Dabei orientiert sich Kausel vor allem an drei Besonderheiten:

Der Einsatz von reinen, ungemischten Pigmenten

Zum einen arbeitet er nur mit den 154 reinen, ungemischten Pigmenten höchster Lichtechtheit. „Denn die Intensität reiner Farbe ist höher als die von gemischten Farben: reiner ist stärker!“, betont der Künstler. „Was ist das blaueste Blau? – wie rot kann Rot sein?“ Die Antworten kann der Betrachter in der Ausstellung sehen. Kausel macht die Farbe als Substanz sinnlich erfahrbar: auf der „Bühne“ von Holz, Papier und Leinwand stellen sich die Farb-Substanzen dar: transparent dünn oder dick aufgetragen mit rau strukturierter Oberfläche oder hochglänzend lackiert.

  • Ausstellungsleiterin Jutta Laurinat und Künstler Thomas P. Kausel während der Pressekonferenz. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Zahlen und Worte orientieren sich am Colour Index

Die zweite Besonderheit sind Worte und Ziffern, wie zum Beispiel „Blue 28″ . Hierbei handelt es sich um die international offiziellen Namen des jeweiligen Pigments. Diese Namen entstammen dem global verbindlichen industriellen Ordnungs-System Colour Index (C.I.). „Dieser Index ordnet die Pigmente und Farbstoffe als einziges nicht nach dem Aussehen wie alle gewohnten Farb-Kreise seit Newton oder Goethe, sondern nach dem chemischen Aufbau. Dieses System hat den Vorteil, dass man sich überall auf der Welt über Farbsubstanzen verständigen kann“, berichtet der 79-Jährige. So steht „Blue 28″ für das Pigment Kobalt-Blau. „Das Aussehen einer Farbsubstanz ist ja nur eine Eigenschaft, allerdings muss ich zugeben – die wichtigste. Wenn ich weiß, dass ich ein Kobalt-Pigment habe, habe ich im Hinterkopf auch gleich die anderen Eigenschaften. Es ist immer deckend, es ist sehr beständig und wird hunderte von Jahren halten.“

Reduzierte Sonderpreise zum 80. Geburtstag

Kausel orientiert sich bei seinen Werken streng an das o.g. Farbschema. Wenn der in Berlin geborene Künstler mehrfarbige „Farb-Akkorde“ fertigt, dann bestehen sie ausschließlich  – und das ist die dritte Besonderheit – aus chemisch verwandten Pigmenten: wie zum Beispiel drei rote Leinwände mit dem Titel „Red 254“ und „Red 255“ aus der organischen Substanz „Aminoketon“. Nach dem C.I. sind alle Bilder hier in Herne geordnet, so hängt z.B. ein braunes neben einem dunkelblauen Eisen-Oxid. Dies alles macht die ganze Ausstellung ungewöhnlich. Der Titel einer Werkgruppe „Unusual Interaction of Colors“ – bezieht sich explicit auf Josef Albers, den in den USA berühmt gewordenen Sohn Bottrops. Die Ausstellung zeigt: auch Kausel hat mit Landschaften angefangen, später abstrakt (krasse Beispiele: Aktions-Malerei, entstanden 1991 bei Hermann Nitsch – auf Kausels Art), endlich konkret. Anlässlich seines 80. Geburtstages, und nur hier in Herne, bietet der Künstler viele Arbeiten zu stark reduziertem Sonder-Preis an.

Kausel, 1937 in Berlin geboren und in München lebend, war Fotograf und Kameramann, studierte in Salzburg Malerei bei Vedova, Chia, Dias, bei Nitsch als Meisterschüler und bei G.K. Pfahler als Assistent. Arbeiten von Kausel befinden sich u.a. im Von der Heydt-Museum Wuppertal, Sprengel Museum Hannover, Hamburger Kunsthalle, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, Berlinische Galerie Berlin, British Museum London.

Eröffnung: Samstag 28. Oktober 17 Uhr. Ausstellungsdauer: 28. Oktober – 15. Dezember 2017. Dienstag bis Sonntag 14 bis 18 Uhr. An Veranstaltungstagen bis 20 Uhr. Montags geschlossen. Straße des Bohrhammers 5, 44625 Herne

 

 

 

Teamplayer im Rampenlicht

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Der Mondpalast wird bald 15. Und der Prinzipal, der bekanntlich alle Gäste persönlich an der Eingangstür begrüßt, wird in naher Zukunft dem millionsten Besucher die Hand schütteln. Für den Erfolg gibt es viele Gründe, einer ist die Beständigkeit eines sympathischen Ensembles. Inherne hat hinter die Kulissen geschaut und mit den Akteuren Tuchfühlung aufgenommen.

Interview im Keller

Oben im Theatersaal probt das Ensemble für die neue Komödie „Der zerdepperte Pott“. Wer für ein paar Minuten nicht „dran“ ist, kommt schnell in den Keller, um sich hier im Labyrinth aus Gängen und Garderoben von den Stadtmagazin- Leuten fotografieren und befragen zu lassen. Thomas Rech ist zwar nicht einer der ersten, die sich aufs bequeme Sofa aus den 50-er Jahren setzen, aber er steht für den Anfang dieser Geschichte.

Rech spielte 2003 in Essen erfolgreich die One-Man-Komödie „Caveman“. Christian Stratmann, der sich mit dem Gedanken trug, ein Theater zu gründen, sprach ihn nach einer Vorstellung an. Rech konnte jede Menge Theatererfahrung als Regisseur und Schauspieler aufweisen, er war in mehreren TV-Produktionen aufgetreten, zum Beispiel in einem Schimanski-Tatort. Nun sollte er Intendant eines Komödien-Theaters werden: „Ich habe gesagt: ‚Ich hätte große Lust, wenn ich das so machen kann, wie ich will.'“ Als Stratmann einschlug, wunderte sich Rech: „Das war großes Vertrauen!“ Schließlich war er nicht der große Komödien-Spezialist. Der ehemalige Bahnbeamte kam vom experimentellen Theater, war Inhaber des Zimmertheaters „Ecce Homo“: Und jetzt Volkstheater?

  • © Frank Dieper, Stadt Herne

Alles sozialverträglich

Beim Ur-Casting für das neue Projekt saß bereits Silke Volkner als Regieassistentin neben Rech und Stratmann am Tisch. Mit dem designierten Intendanten verband sie Jahrzehnte Theaterarbeit, unter anderem bei „Ecce Homo“. Sie erinnert sich, dass bei den Bewerbungsgesprächen von einem „Kollektiv“ die Rede war. Auf abgehalfterte TV-Stars wolle man verzichten. Das Prinzip war und ist sozial, fast sozialistisch: Zehn mehr oder weniger gleichberechtigte Schauspieler spielen in allen Stücken. Jeder bekommt mal eine Hauptrolle. Und das ist bis heute so geblieben. „Im Mondpalast kriegen wir alles sozialverträglich hin“, erzählt Rech. „Die Schauspieler bekommen sogar in den Ferien Gehalt.“ Nach einer kurzen Pause des Nachdenkens: „So ein Theater macht man nicht, um reich zu werden“, sagt er und meint Stratmann.

Gute Atmosphäre

Wichtig für das gute Funktionieren eines Theaters ist eine gute Atmosphäre – auf der Bühne und dahinter. Silke Volkner: „Man sieht sich so oft. Man erzählt sich persönliche Sachen. Wir verlassen uns aufeinander. Das ist wie eine Familie. In anderen Häusern ist da eher ein Hauen und Stechen.“ Aber nicht umsonst hat sich der Begriff „Diva“ im Theatergewerbe eingenistet. Manchmal kriselt es, wird rumgezickt, hat einer Allüren. „Natürlich gibt es Reibereien“, gesteht Andreas Wunnenberg. „Wir sind sehr unterschiedliche Charaktere, die alle gern im Rampenlicht stehen.“

Kein Starsystem

Ein Starsystem gibt es nicht. „Den Stars kannst du nicht sagen: ‚Das Bühnenbild müsst ihr selbst aufbauen!‘, sagt Rech. Kollektiv, das bedeutet auch: Jeder/jede übernimmt neben dem Schauspiel auch andere Aufgaben. Jeder ist Maskenbildner und Bühnenbildner. Luis Volkner, der Neuzugang, sagt: „Bei jeder Produktion habe ich spezielle Jobs.“ Grinsend: „Jetzt gerade habe ich für den Hund von Ekki Eumann einen Hundeknochen besorgt.“

„Einige haben mehr als 900 Vorstellungen hinter sich“, lobt Rech. „Das die noch mit so viel Elan spielen!“ sagt Rech anerkennend. Das Publikum haben sie im Sturm erobert. „Wir haben Fans, die haben das Stück acht bis neunmal gesehen“, sagt Andreas Wunnenberg. „Wir kennen die auch mittlerweile persönlich. Sie sitzen zumeist auf bestimmten Plätzen.“

Die Horrorjahre

2012 und 2013 waren für den Intendanten Rech Horrorjahre. „Erst trennte sich meine Frau von mir, dann bekam ich Blasenkrebs. Da habe ich entschieden: Ich bin jetzt nur für meine Kinder da.“ Sein Nachfolger als Intendant wurde Ekkehard Eumann. Auf seinem Unterarm hat Rech den Anfangsmonolog von Richard III: tätowiert: „Nun ward der Winter unseres Missvergnügens glorreicher Sommer.“ Die Krisen sind überwunden, Rech ist seit Mai 2017 wieder zurück – als Chefdramaturg, der nach wie vor die Stücke aussucht und Regie führt. Sein großer Wunsch: „Ich würde gerne wieder schreiben und Regie führen, wie bei „Herr Pastor und Frau Teufel““ In seinem Kopf schwirren schon die Ideen für die nächste Inszenierung. Arbeitstitel: „Die zwei Brüder.“ Gespielt von Büscher und Schönnenberg.

Das Ur-Ensemble bestand aus fünf Schauspielern, die Rech kannte, und fünf neuen. Von den ersten Top-Ten sind neben Silke Volkner auch Martin Zaik und Axel Schönnenberg übrig geblieben. Zwei komplett gegensätzliche Typen.

  • © Frank Dieper, Stadt Herne

Schauspieler und Altenpfleger

Schönnenberg ist der lange Hagere, der immer etwas traurig ausschaut und von sich sagt: „Tragisch-komische Rollen liegen mir. Die verschrobenen Typen.“ Er verkörpert den erdverbundenen Karl Zibula in „Herr Pastor und Frau Teufel“ oder den lustig-drögen Leiter der Wache in „Die Wanne-Kopps“.

Schönnenberg hatte mit Rech 1996 und 1999 den „Jedermann“ in der Bochumer Jahrhunderthalle gespielt. „Zuerst war er mein Kollege, jetzt sollte er mein Chef sein“, erinnert er sich an die Anfangszeit. Schönnenberg arbeitete als ausgebildeter Altenpfleger und war noch nicht mit sich selbst im Reinen, was er werden wollte. „Aber diese Rolle wollte ich unbedingt“, sagt er. „Und dann wusste ich: Das hier wird mein Hauptberuf.“ Wobei er bis heute nebenbei immer noch Altenpfleger ist.

Rebell mit Ruhrpott-Charme

Und das andere Extrem ist Martin Zaik, der Rebell mit Ruhrpott-Charme. Schroffe Hülle, weicher Kern. Er sagt über sich: „Es gab noch nie eine Zeit, in der die Leute keine Meinung über mich hatten.“ Nach seinen Stärken befragt, behauptet er: „Ich kann alles. Außer Mädchen.“ Er ist der einzige Herner in diesem Ensemble (okay, der geschäftsführende Intendant Marvin Boettcher ist dazu gezogen), geboren am Hölkeskampring. Als Schüler des Otto-Hahn-Gymnasium spielte er schon politisches Theater und verärgerte die Tchibo-Kunden auf dem Robert-Brauner-Platz mit provokativen Aktionen. Er fasste im freien Theater Fuß, wo er Rech und Co. kennen lernte, unternahm gelegentlich Ausflüge ins TV-Milieu, wirkte in fünf Folgen „Verbotene Liebe“ und in anderen Serien (Der letzte Bulle, Die Lottokönige) mit. Bekleidete eine Rolle im TV-Film „Schuld war nur der Bossa Nova“.

Kann so einer Volkstheater? Kann er, wie seine Don-Camillo-mäßige Verkörperung des Pastors in „Herr Pastor und Frau Teufel“ oder seine zahlreichen anderen Rollen beweisen. Nach einem eher wilden Leben brachte der Mondpalast Konstanz in sein Leben. „Mir geht’s hier gut. Ich habe noch nie 14 Jahre an einem Ort gearbeitet.“ Nebenbei betreibt Zaik seit über 20 Jahren das Tattoo-Studio „Mind Piercings“ in Bochum. Man sagt, seine Kunden vergessen die Schmerzen des Tätowierens, weil Zaik wie in einer Dauerwerbesendung auf sie einredet.

In seinen Rollen verausgabt er sich zu 150 Prozent. „Ich bin ein absoluter Pedant.“ Großen Wert legt er auf das richtige Timing bei einem Gag. Wenn das Publikum gut drauf ist, ist Zaik bereit für mehr: „Wenn ich weiß, da ist Freude, gebe ich ein bisschen Zucker.“

Zickig oder liebevoll

Silke Volkner, die erste Regieassistentin, begehrte nach der dritten Mondpalast-Produktion auf und forderte: „Ich will nicht mehr Regieassistentin sein, sondern wieder spielen“. Was sie auf fulminante Art und Weise als Frau Buschmann in der „Flurwoche“ und zuletzt als Frau Teufel bewies. „Ich finde meine Rollen immer Klasse. Ich stelle mir das dann immer besonders zickig oder besonders liebevoll vor.“

Die gestandene Schauspielerin, die mal mütterliche, mal kratzbürstige Rollen spielt, ist zugleich auch gestandene Mutter von drei Söhnen. Ihren ältesten Sohn, Luis, nahm sie häufiger mal mit zu den Proben. „Er saß im Zuschauerraum und schlief dort auch ein.“ Das Theater wurde so etwas wie sein Zuhause – und ist es geblieben. „Luis will unbedingt Schauspieler werden.“ In „Pastor und Teufel“ stand der 22jährige zum ersten Mal auf der Bühne. In „Der zerdepperte Pott“ ist er Regieassistent und damit … auf den Spuren der Mutter.

Theater mit Familie

A propos Familie. „Theater ist eigentlich familienfeindlich“, meint Astrid Breidbach, die Mutter eines zwölfjährigen Sohnes ist. An der Wilhelmstraße hat sie tatsächlich einen Ort gefunden hat, an dem sie alles unter einen Hut bringen kann. Familie und Freunde einander anzugleichen, ist schwierig, meint ebenfalls Andreas Wunnenberg: „Alles findet abends statt. Die Freunde gehen aus, und man selbst muss arbeiten.“ Das unterschreibt auch Ekki Eumann: „Meine Freundin ist Lehrerin. Damit gemeinsame Treffen zustande kommen, müssen wir viel organisieren.“

Für die ersten Karriere-Etappen vieler Mondpalast-Schauspieler gilt, was Susanne Fernkorn über sich selbst sagt: „Ich bin von einem freien Theater zum nächsten. Dabei habe ich dann Thomas kennen gelernt.“ Und sie sagt klar, was im Theater-Business üblich ist: „Die meisten Jobs bekommt man durchs Weiterempfehlen.“

„Ich rede mich in Rage“

Ähnlich war es bei Heiko Büscher, der bis heute bei den „Unwilligen“ im Bochumer Thealozzi aktiv ist, wo Rech ebenfalls Spuren hinterlassen hat. Zeitweilig verdiente er sich Geld als Fahrradkurier. Eine Chance beim Mondpalast bekam er erst beim zweiten Vorsprechen. Seitdem ist er kontinuierlich dabei. Klein von Statur und etwas gedrungen, entwickelte er unerwartete Fähigkeiten: „Die Zuschauer mochten mich“, sagt Büscher, „meine Stimme ist besonders.“ Er spricht in einer hohen Tonlage. „Ich rede mich in Rage“, das kommt an. Wenn ihm der Kamm schwillt, dann rast das Publikum.

„Sie sind ja gar nicht hässlich“

Eher durch Zufall kam Astrid Breidbach an den Mondpalast. Sie hat schon als Schülerin Theater gemacht, war dann beim berühmten Hansgünther Heyme im Essener JKT (Jugend Kritisches Theater). Später lernte sie Schauspiel an einem Ort, der allen Theaterleuten das Herz höher schlagen lässt, in New York. Mitten in Manhattan. Astrid Breidbach ist eine der Wenigen, die es ohne Empfehlungen an den Mondpalast geschafft hat. „Ganz normal über die Schauspiel-Vermittlungs-Agentur ist es gelaufen. Ich wurde zum Vorsprechen eingeladen – für die Zweitbesetzung der häufig gespielten „Flurwoche“. Gleichzeitig bekam sie eine Rolle in den Kammerspielchen, die sie bis jetzt am liebsten mag: „Frau Piesewotzki, Libuda und ich“. „Ich bin die nervige Nachbarin, die nur rummeckert. Nach einer Vorstellung kam ich runter ins Foyer. ‚Ach, da kommt die Frau Piesewotzki!‘, rief eine Zuschauerin. Und dann: ‚Sie sind ja gar nicht so häßlich!'“ Schrulliges, das liegt ihr.

  • © Frank Dieper, Stadt Herne

Fünf Stunden für die Hauptrolle

Vom Ruhrgebiet in den fernen Süden hatte es auch Andreas Wunnenberg verschlagen. Von der Theater-Metropole München kehrte er bald wieder zurück ins Ruhrgebiet. Zufällig lernte der die Assistentin von Thomas Rech kennen. Für einen in „Ronaldo und Julia“ erkrankten Schauspieler sprang er aufgrund des Tipps der Assistentin ein – und blieb. Am liebsten liegen ihm jene Stücke, in denen er Unruhe stiften kann. „Weil man auf die Kacke hauen kann“, sagt er. Aber auch die Rolle des Kadir in „Herr Pastor und Frau Teufel“ findet er gut, weil er mit Wortspielereien und Sarkasmus auf idiotische Vorurteile reagieren kann.

Ihn zitiert man hier im Haus gerne, wenn man nach Anekdoten fragt. „Ich habe einmal fünf Stunden vorher erfahren, dass ich den Marcello in „Othello – der Schwatte von Datteln“ spielen sollte“, erzählt er. Wunnenberg sollte für den erkrankten Hauptdarsteller einspringen. „Dann habe ich den Text eben schnell gelernt. Besonders den ersten und letzten Satz habe ich mir eingeprägt.“ Außerdem musste er eine zweite Rolle spielen – seine eigene. Das Publikum war begeistert.

„Komödien sind gesünder“

„Ich liebe das Extreme“, sagt Susanne Fernkorn. „Früher spielte ich gerne Tragödien. Aber Komödien sind gesünder.“ Fernkorn spielte in einem Beckumer Theaterverein in Stücken wie „Glasmenagerie“ oder „Der Park“. Ihre Stärken sind „Alles was mit Musik und Gesang“ zu tun hat. Deshalb ist die „Wilde Rita“ ihr Lieblingsstück. „Ich mag die Abwechslung“, unterstreicht sie. „Ich freue mich, wenn mal wieder ein neuer Charakter kommt.“ Sie plant länger für den Mondpalast. „Wir hoffen, dass Stücke für Schauspieler mit Rollator geschrieben werden.“

Rolle mit Rollator

Rolle mit Rollator – die hat Ekkehard Eumann, genannt Ekki, in „Herr Pastor und Frau Teufel gespielt. „Ich spiele immer die Opas“, sagt der 58-Jährige. Damit hat er sein Lichtlein ein wenig unter den Schirm gestellt. Während der Auszeit von Thomas Rech war er sogar mal Theater-Intendant. Er ist einer, der es durchzieht. In „Ronaldo und Julia“ hat er sich an einem Tisch die Rippe gebrochen. Und spielte trotz der Schmerzen weiter. „Ich bin auch schon mal von der Bühne gefallen. Schwupp lag ich in der ersten Reihe.“

15 Jahre machte Eumann „Comedia dell‘Arte“ im „Narratec“, also Theater, das Masken und Typen darstellt und nicht Individuen. Als Axel Walter an der Wilhelmstraße ausschied, übernahm er dessen Rollen. Also junge Opas.

Es müssen nicht immer Senioren-Typen sein. „Ich bin offen für alles“, sagt Eumann. „Ich spiele gerne Figuren, die die Situation von außen betrachten. Wie der Ruprecht in „Der zerdepperte Pokal“, der die Entwicklung im Fußball kritisiert.

Erst 30 und schon Intendant

Die Jugend im Hause verkörpert Marvin Boettcher. 30 Jahre erst und schon geschäftsführender Intendant. Eigentlich wollte Boettcher den Prinzipal nur für eine wissenschaftliche Arbeit interviewen, das war 2010, aber Stratmann stellte ihn vom Platz weg ein, machte ihn zum Betriebsleiter der „Kammerspielchen“ in Herne und zu seinem Assistenten. Er wurde zum „Prinzipälchen“. Sehr zum Leidwesen des großen Prinzipals ging er „fremd“. Er studierte lieber Kultur-Medienmanagement. Eine Spielzeit war er Marketing-Mann im Hamburger Thalia-Theater, darauf zwei Jahre Projektmanager bei Deutschlands bester Agentur Jung von Matt, und zwar ein erfolgreicher.

Dann, kaum zu glauben, packte dem Jungsporn das Heimweh. Seinem Vater schenkte er zum 70. Geburtstag seine Rückkehr an die Emscher. Nicht allerdings, ohne seine berufliche Zukunft schon festgesteckt zu haben. Stratmann hatte ihm bei einem Cafe-Plausch in Hamburg gesagt: „Mein Angebot steht immer noch.“ Und seitdem ist Boettcher geschäftsführender Intendant und steht für das neue Ticketsystem, für Verjüngung, für Modernisierung und Medienkompetenz.

  • © Frank Dieper, Stadt Herne

Vom Supermarkt auf die Bühne

Zur jungen Generation gehört auch Melanie Linka (28), die erst seit April dabei ist. Boulevardmäßig konnte ihre Karriere mit der Schlagzeile „Vom Supermarkt auf die Bühne“ betitelt werden, aber die Wirklichkeit ist bekanntlich komplexer. Trotz aller Widerstände und Bedenken der Eltern ging sie in Köln auf die Schauspielschule. Übergangsweise jobbte sie. Um für ein Theaterprojekt für Unterstützung zu bitten, sprach sie Thomas Rech an. Der sagte prompt: „Sie könnten meine neue Julia sein.“ Wurde sie auch für eine Aufführung. Und dann die Frau Benetti im hautengen Kleid in „Flurwoche“. Das war der Himmel auf Erden. Als Mädchen hat sie mal von Hollywood geträumt. Heute weiß sie: „Die Schauspielerei ist das, was ich machen möchte. Dafür schlägt mein Herz. Auch wenn der Weg megasteinig ist …“.

„Ich wäre gern berühmt“

Träume sind Schäume …die haben auch die etablierten Schauspieler im Mondpalast. Über einen Anruf vom Fernsehen würde sich Silke Volkner freuen: „Ich würde gerne mal Tatortkommissarin wie eine Art Tana Schanzara spielen.“ Tatort – das ist auch das Zauberwort für Wunnenberg: „Aber einer, der in Wanne-Eickel spielt.“ Ekki Eumann erfüllt sich seine Wünsche, wenn er im Thealozzi in einer Variation von Shakespeare Titus Andronicus Regie führt: „Was Tragisches und Blutiges – das mache ich immer noch gerne.“ Und der Martin Zaik? Der sagt ganz ungeniert: „Ich weiß nur eins: Wenn ich den Arsch zukneife, bin ich berühmt.“

Text: Horst Martens, Fotos: Frank Dieper

An der Probe nahmen nicht teil: Dominik Brünnig, Dirk Emmerich und Corinna Ketter.

 


Vom Bauernhof zum Technischen Rathaus

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Früher ackerte Bauer Heitkamp auf dem Gelände, dann stand dort die Zentrale des international arbeitenden Bauunternehmens. Nun zieht die Stadt Herne mit ihrem Technischen Rathaus in das Gebäude. An verschiedenen Stellen können Besucher die Geschichte des Ortes noch entdecken.

Der Blick auf Haus A vom Dach des Hauses B. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

So sieht das ehemalige Heitkamp-Gelände heute aus. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Bauer Heitkamps Weide

Dass hinter dem Hauptbahnhof Wanne-Eickel einmal ein Bauer seine Felder bestellte, ist heute schwer vorstellbar. Dort, wo am Montag, 13. November 2017, das Technische Rathaus der Stadt Herne offiziell eröffnet wird, war vor 125 Jahren noch ein Bauernhof. Schon im 13. Jahrhundert erwähnte ein Chronist den Heitkamphof, der damals zum Kloster Herdecke an der Ruhr gehörte. Seinen Namen bekam das Landstück durch eine simple Beschreibung: Heide und Kamp, also eine von Hecken eingefasste Weide, wurden zuerst zu „Heidkamp“, dann zu „Heitkamp“. Der Name ging bald auch auf die Familie über, die den Bauernhof bewirtschaftete.

„Lichtdurchflutete Arbeitsräume“

1892 gründete Engelbert Scharpwinkel, genannt Heitkamp, auf der Fläche, wo sich heute Langekampstraße und Landgrafenstraße kreuzen, ein Bauunternehmen. 1964 begann der Bau der neuen Firmen-Zentrale, dem ersten Gebäudeteil, der heute noch steht. Wie die Lokalzeitungen vermelden, rollten am 2. Januar 1964 die Bagger an und noch im selben Jahr wurde der langgezogene Bau mit sechs Ebenen fertiggestellt. „Eine Vielzahl von Fenstern gewährt lichtdurchflutete Arbeitsräume. Ohne Zweifel wird dieser Bau das Bild unserer Stadt verschönern.“, urteilte die WAZ am Dienstag, 24. November 1964.

Lohn in der Papiertüte

Schon bald wurde dem Unternehmen das Gebäude zu klein und 1969 wehte der Richtkranz über dem zweiten Gebäudeteil, der quer zum ersten angebaut wurde. Mehr als 800 Heitkamp-Mitarbeiter sollten dort arbeiten, das „Technische Büro“ alleine belegte drei Etagen. In dem heutigen Gebäudeteil B befand sich die Lohnhalle, dort wo sich heute der Eingang B befindet. In Papiertüten bekamen die Mitarbeiter in dieser Halle ihren Lohn ausgehändigt – in D-Mark und Pfennig.

Alte Adelssitze aus Wanne-Eickel

Aus dieser Zeit stammt auch die Glasmalerei des Künstlers Edmund Schuitz, die früher schon im Heitkamp-Gebäude hing. Zukünftig soll das Kunstwerk die Eingangshalle des neuen Technischen Rathauses schmücken. Die Glasmalerei zeigt eine historische Karte von Wanne-Eickel mit den Gemeindegrenzen von 1824. Eingezeichnet sind Wanne, Crange, Eickel und Bickern sowie Holsterhausen mit den Adelssitzen Haus Bönninghausen, Haus Crange, der Dorneburg, den Bickerer Höfen wie Stratmannshof und Laarmannshof, Haus Grimberg und der Kirche auf dem Eickeler Markt. Beschriftet sind die Orte mit den alten Flurbezeichnungen, unter anderem auch dem „Heidkamp“.

Eine besondere Glasmalerei

Entstanden ist die Karte 1955, als die Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e.V. den Künstler Edmund Schuitz beauftragte, die Karte von 1824 grafisch zu gestalten. In den 1960er Jahren beauftragte Robert Heitkamp, der selbst Mitglied der Gesellschaft für Heimatkunde war, den Künstler, die Karte als Glasmalerei umzusetzen. Mehr als ein Vierteljahr arbeitete Schuitz daran, bis die Glasmalerei fertig war. Dann wurde sie in der Eingangshalle der Firmenzentrale ausgestellt. Nach der Insolvenz von Heitkamp kaufte die Gesellschaft für Heimatkunde die Glasmalerei vom Insolvenzverwalter und ließ sie restaurieren.

Das Technische Rathaus zieht ein

Als die Firma Heitkamp 2013 in den neuen Firmensitz auf dem Pluto-Gelände zog, wurde das Gebäude mit inzwischen drei Bauteilen für eine neue Nutzung frei. Ursprünglich sollte das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft dienen, war dafür aber zu groß. Deswegen beschloss die Stadt Herne 2015, nur einen Trakt als Unterkunft herzurichten und den anderen Trakt als Verwaltungsgebäude zu nutzen, der die Keimzelle für ein Technisches Rathaus werden sollte. Als weniger Geflüchtete nach Herne kamen als ursprünglich vermutet, konnte die Stadt beide Gebäudeteile für die Verwaltung nutzen. Da die Sanierung bereits lief, wurden die Pläne angepasst und statt Wohnräumen für Geflüchtete Büros gebaut, anstelle von großen Waschräumen entstanden weitere Arbeitsplätze. Am Donnerstag, 31. August 2017, übergab die neue Eigentümerin HGW den fertiggestellten Block B an die Stadt Herne.

Die Farben des neuen Stadtlogos finden sich im gesamten Gebäude wieder: Das Farbleitsystem kennzeichnet mit grün die Flure in Block A und in gelb die Flure in Block B. Der Dorneburger Bach, der an dem Gebäude entlang fließt, steht für die Farbe blau im Stadtlogo. Vor dem Haus erstrecken sich neue Beete und Parkplätze für Elektro-Autos. Bauer Heitkamp würde sich wundern…

Nina-Maria Haupt

Mehr über das Technische Rathaus:

Das Technische Rathaus rückt in greifbare Nähe

Das Technische Rathaus ist bald bezugsfertig

Aus Plänen wird Realität

Kurze Wege für Bürger und Mitarbeiter

42. Tage Alter Musik in Herne im Reformationsjahr

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Unter dem Motto „Aufbruch!“ erzählen die 42. TAGE ALTER MUSIK IN HERNE in ihrem Fazit des Reformationsjahres von Umbrüchen und Zeitenwenden. Vom 9. bis 12. November präsentieren das Kulturradio WDR 3 und die Stadt Herne in neun Konzerten vielgestaltige Programme im Zeichen des Wandels aus ganz Europa.

WDR 3 ist programmverantwortlich und sendet alle Konzerte via UKW, DAB+, Internet und Satellit. Der Kartenvorverkauf für die Konzerte hat begonnen, Karten sind über ProTicket erhältlich.

  • Capella Mariana. © Petr Tomaides.
    Capella Mariana. © Petr Tomaides.

Passionsgeschichte als Oper

In seiner aktuellen Ausgabe spürt das renommierteste Alte Musik Festival Deutschlands musikalischen Neuerungen und revolutionären Umtrieben aus vier Jahrhunderten von Portugal über Frankreich, England, Deutschland und Böhmen nach. Mit dem Oratorium „Der blutige und der sterbende Jesus“, nach Herne gebracht von der Capella Thuringia, stellte Reinhard Keiser die Passionsgeschichte erstmals in einem opernähnlichen Oratorium vor. Francesca Caccini war die erste Opernkomponistin überhaupt, Concerto Soave präsentiert ihr Werk „La liberazione di Ruggiero dall’Isola d’Alcina“ mit der Sopranistin María Cristina Kiehr als Zauberin Alcina.

Revolten gegen das höfische Musikdiktat

Revolten bürgerlicher Schichten in Portugal und Frankreich im frühen 18. Jahrhundert gegen das höfische Musikdiktat erklingen in Herne von Os Músicos do Tejo und von Le Concert Lorrain ebenso wie sakrale Programme im reformierten Deutschland und Böhmen von der Sängerin Marianne Beate Kielland und dem Ensemble NeoBarock und von der tschechischen Cappella Mariana unter der Leitung von Vojtech Semerád. Das englische Ensemble Magnificat bringt vom Bußprediger Savonarola inspirierte Vokalmusik mit, die Oboistin Susanne Regel huldigt mit ihrem Ensemble des 18. Jahrhunderts dem Jubilar Telemann, und L’Armée des Romantiques mit dem Bariton Alain Buet hat von der französischen Revolution beeinflusste Lieder im Reisegepäck. „Mit Rebellen, Revolutionären und Reformern in der Musik setzen die TAGE ALTER MUSIK IN HERNE einen thematischen Schlusspunkt unter das Lutherjahr“, so Richard Lorber, der programmverantwortlicher WDR 3-Redakteur.

Musikinstrumenten-Ausstellung

Parallel zum Festival Herne veranstaltet die Stadt vom 10. bis 12. November eine internationale Musikinstrumenten-Messe mit Blas- und Saiteninstrumenten der Alten Musik und ein Werkstattkonzert am 11. November.

Infos

Weitere Informationen und die WDR 3-Sendetermine: www.wdr3.de, www.tage-alter-musik.de und über das WDR Hörertelefon unter 0221-56789 333.

Who Killed Bruce Lee Live in Herne

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Das Rockbüro Herne sorgt für ein Highlight im Konzertjahr 2017: Die Rock-Band Who Killed Bruce Lee aus Beirut spielt am Samstag, 11. November 2017, im städtischen Jugendzentrum Pluto. Das Konzert in Herne findet im Rahmen einer Tour durch Deutschland, Frankreich und Österreich statt und ist der einzige Auftritt der Band im Ruhrgebiet.

Die Musik der vier Bandmitglieder von Who Killed Bruce Lee lässt sich nicht in einem Genre zusammenfassen, sondern besteht aus einer Mischung aus Indie-Rock, Dance-Rock und Electro-Punk. Die Libanesen sorgen mit ihrer Version des Rock’n’Rolls für einen tanzbaren und genussvollen Sound. Dabei sind Who Killed Bruce Lee keine Unbekannten mehr in Deutschland: Sie sprangen bei Pro7 „HalliGalli“ aus dem Schrank, rockten das Publikum beim legendären WDR „Rockpalast“, brillierten für ZDF „Bauhaus“ in Dessau und drehten bei VEVO für das Format DSCVR.

Die Geschichte von Who Killed Bruce Lee begann in den späten 90er-Jahren im Elternhaus von Drummer Malek Rizkallah, unter anderem mit Coversongs der Idole LCD Sound System und Queens of the Stone Age. Die erste EP mit eigenen Songs erschien 2012. Die außergewöhnliche Live-Show der Musiker aus Beirut brachte eine Teilnahme beim Red Bull Sound Clash in ihrer Heimatstadt. Dieses Event sorgte für einen doppelten Erfolg: Who Killed Bruce Lee gewannen nicht nur den Wettbewerb, sondern kamen auch in Kontakt mit dem ehemaligen H-Blockx-Sänger und Produzenten David Gappa. Nun folgten Auftritte bei einem Red Bull-Event in Paris, Kontakte zu Manager und Produzenten, der Umzug nach Berlin im Jahr 2015 und die Veröffentlichung des Debütalbums „Distant Rendevous“ im Februar 2016 – so die Zusammenfassung des Weges zum Erfolg.

Die Libenesen tourten in der Zwischenzeit durch Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark und Rumänien und kamen auf gut 130 Clubshows und Auftritte bei Festivals im TV. Nun kommen Who Killed Bruce Lee nach Herne. Ursprünglich sollte die Band schon beim Festival HEIKO – Heisterkamp Open Air spielen, mussten den Live-Gig jedoch kurzfristig absagen.

Das Konzert im Pluto, Wilhelmstraße 89a, 44649 Herne, beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Die Tickets kosten im Vorverkauf 8 Euro (zzgl. Gebühren) und an der Abendkasse 14 Euro. Die Eintrittskarten sind online bei AD Ticket und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Zeit für den Contest der Besten

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Zeit für den Battle der Besten – Zeit für den 19. Ruhrpottbattle, den traditionsreichsten Contest im Ruhrgebiet und Treffpunkt der internationalen Brekdance-Szene! Am Samstag, 11. November 2017, ist es in den Flottmannhallen soweit. Einlass ist um 17.30 Uhr, Beginn um 18 Uhr.

1999 als regionale Veranstaltung begonnen, hat sich der Battle zu einer weltweit bekannten Adresse für die besten B-Boys und B-Girls entwickelt. Die langjährige Kooperation von Jugendförderung Herne, Pottporus und Flottmannhallen hat sich bewährt ,und es gibt wohl kaum einen besseren Ort als die Flottmann-Arena. Einem Boxring gleich ist der Claim abgesteckt, auf dem die Schlacht im wummernden Beat der DJs BIG Toni und ICE-C tobt.

Und rundherum feuert das Publikum, das hautnah auf mehreren Ebenen dabei ist, die Akteure zu Höchstleistungen an und bringt den Saal zum Kochen. Auch in diesem Jahr treten wieder hochkarätige Tänzer in den Kategorien ‚Popping‘, ‚Krumping‘, ‚Hip Hop‘ und ‚B-boying ‚ gegeneinander an. Immer nach dem Motto: Nur tanzen, nicht anfassen! Die fachkundige Jury, bestehend aus ‚Popping C‘, Kid Eyez‘, Koffie da Vibe und Robozee, wird ihr Urteil fällen. Der erfahrene Host (Moderator im Breakdance-Jargon) Engin wird für die Beruhigung der Gemüter im spannenden Wettbewerb sorgen. Und es sind Tänzer dabei aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Schweiz, Griechenland, Russland, der Ukraine, Brasilien und Marokko.

Karten gibt es im Vorverkauf und an der Abendkasse. Nähere Informationen auch unter Telefon 0 23 25 / 5 06 21, Jugendtreff am Freibad bei Heike Borgwardt.

Infos und Updates: Facebook unter ruhrpottbattle

Tickets sind im Vorverkauf erhältlich bei:

www.proticket.de ) sowie

Stadtmarketing Herne, Kirchhofstraße 5, 44623 Herne

Bürgerlokal Wanne-Eickel, Hauptstr., 44649 Hern

 

Gegen alle Widerstände

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Zu Hernes bedeutenden Personen zählt zweifelsohne Hermann Schaefer. Die Schaeferstraße in Herne-Mitte erinnert an den Mann, der zielstrebig, hartnäckig und mit taktischem Geschick Herne zur Stadt machte.

Karrierestart als Offizier

Schaefer entschied sich zunächst für eine Offizierslaufbahn, bevor er als Hauptmann a. D. in die Münsteraner Kommunalverwaltung wechselte und dann Amtmann von Ückendorf wurde. Früh verwitwet, wechselte der 31-Jährige 1879 nach Herne.

Selbstbewusst, sachlich, pragmatisch, das waren die herausragenden Charaktereigenschaften von Hermann Schaefer. Gleichwohl war er als kaisertreuer Monarchist ganz dem preußischen, militaristischen Obrigkeitsstaat verhaftet. So ließ Schaefer bei Ausbruch der Bergarbeiterunruhen von 1899, die als „Herner Polenkrawalle“ in die Geschichte eingingen, kompromisslos auf protestierende Bergleute schießen.

  • Hermann und Marie Schaefer, aufgenommen 1877. © Stadtarchiv Herne

Seinen Untergebenen gegenüber trat er jovial und autoritär zugleich auf. Verhandlungen mit gleichberechtigten Partnern führte er, Umwege gehend, geduldig. Zäh und ausdauernd verhielt er sich bei übergeordneten Stellen, wenn es darum ging, als notwendig erkannte Vorhaben durchzusetzen.
Nach Schaefers Ansicht war Herne schon vor 1879 „stadtreif“ gewesen. Seine Argumente dafür waren der 1847 eröffnete Bahnhof der Köln-Mindener Eisenbahn, der sich seit 1856 ausbreitende Kohlebergbau und die sich ansiedelnde eisenverarbeitende Industrie, die in erster Linie aus Maschinenbau- und Bergbauzulieferbetrieben bestand. Hinzu kam die durch die Industrialisierung stetig anwachsende Bevölkerungszahl.

Hier Dorf – dort Industrie

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Der Monarchist Hermann Schaefer weiht das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am 27. September 1903 im Kreuzungsbereich Schul- und Oststraße (der späteren Schaeferstraße) ein. © Stadtarchiv Herne

Seiner Überzeugung folgend, setzte er alles daran, für Herne das Stadtrecht zu erlangen. Um dieses Ziel zu erreichen war es wichtig, die alteingesessene, durch die Landwirtschaft geprägte Bevölkerung und die aufstrebende Industrie, die von zugezogenen Investoren getragen wurde, zusammenzubringen. Leichter gesagt als getan. Jede Seite war nach der Devise „hier Dorf, dort Industrie“ auf die eigenen Vorteile bedacht. Gleichzeitig gingen beide Seiten aus unterschiedlichen Motiven ein Bündnis gegen die angestrebte Stadtgründung ein, was Hermann Schaefer in seinen Erinnerungen als seltsam ansah, „daß damals einflußreiche Leute in Herne gegen die Einführung der Städte-Ordnung waren und sie immer hinauszuschieben wußten“. Unbeirrt hielt er an seinem Weg fest. Durch fachlich versiertes Handeln, viel Diplomatie und noch mehr Tatkraft war er schließlich erfolgreich: Am 1. April 1897 wurde Herne Stadt und Schaefer Bürgermeister. Durch Erlangung der Kreisfreiheit am 1. Juli 1906 wurde er der erste Oberbürgermeister der noch jungen Stadt Herne.

Wiedervereinigung mit Wanne und Eickel im Fokus

Doch damit nicht genug. Bei Stadtwerdung entließ er aus taktischen Gründen zunächst die Landgemeinden Baukau und Horsthausen in das neugeschaffene Amt Baukau, mit dem Ziel, diese später einzugemeinden.  Das geschah am 1. April 1908, das Stadtgebiet verdoppelte sich. Auch wenn Schaefer da schon seit sechs Monaten im Ruhestand war, zählt diese Gebietsvergrößerung zu seinen Verdiensten. Auf den Tag genau zwanzig Jahre später, am 1. April 1928, verfolgte er von seinem Alterswohnsitz Darmstadt aus die Eingemeindungen von Sodingen, Holthausen und Börnig, die er bereits 1922 vorausgesehen hatte. Geradezu visionär erscheinen seine Anmerkungen aus Anlass des 25. Geburtstages der Stadt Herne, in denen er der Hoffnung Ausdruck verlieh, dass es in irgendeiner Form zu einer Wiedervereinigung von Wanne und Eickel, die noch zum alten Amt Herne gehörten, käme.

In Anerkennung seiner Verdienste wurde Hermann Schaefer 1907 Hernes erster Ehrenbürger. Er starb am 21. Oktober 1932 im Alter von 84 Jahren in Darmstadt.

Jürgen Hagen

Für den Schutz von Altbeständen

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Im Gespräch mit Jens Blome wird schnell klar: Ihm liegt die städtebauliche Entwicklung Hernes am Herzen. Einen Namen hat sich der Architekt vor allem mit Umbauten, Sanierungen und Erweiterungen gemacht.

Selbstständig seit 1978

„Ich konnte mir als Jugendlicher gar nichts anderes vorstellen“, sagt Jens Blome auf die Frage nach seiner Berufswahl. Sein Vater war auch als selbstständiger Architekt tätig und so sei ihm die Entscheidung leicht gefallen. Nach dem Studium in Hagen und Kassel machte Blome einen kleinen Ausflug als Planer ins Bauordnungsamt der Stadt Gelsenkirchen: „Aber das war nicht meine Welt“. Nach anderthalb Jahren bei einer Apothekenbaufirma in Hamm hat Blome sich 1978 selbstständig gemacht – seitdem bearbeitet der gebürtige Dortmunder vor allem Projekte in Herne. Dabei stehen Neubauten weniger in seinem Fokus. Er plant vor allem Sanierungen, Umbauten, Umnutzungen und Restaurierungen. Ganz aktuell beschäftigt sich er sich mit dem Parkhotel, der Außenanlage des Technischen Rathauses, der Giebelsanierung der städtischen Galerie sowie zwei Kindergartenerweiterungen. Aber auch an kleineren Projekten wie Einfamilienhäusern ist Blome tätig. „Mir liegt die Stadtentwicklung am Herzen“, so Blome.

Deswegen engagiert er sich gerne für den Erhalt von Altbeständen.„Ich habe nichts gegen moderne Strukturen, aber sie müssen in den Gesamtkontext passen“, sagt der Architekt. Er schätzt die Gebäude in der Herner und Wanner Innenstadt, an denen man auch die Geschichte erkennen kann: Gründerzeit-Architektur. Wenn er alte Gebäude erneuert, soll der ursprüngliche Charakter gepaart mit heutigen Maßstäben herausgearbeitet werden.

In seiner Freizeit engagiert sich Blome für die Künstlerzeche Unser Fritz. 1972 ist er selbst mit seinem Schlagzeug dort eingezogen. Seitdem ist er eng mit der Künstlerzeche verbunden. Bereits vor 14 Jahren hat er den Vorsitz des Fördervereins übernommen. „Da bin ich erstmals hingekommen als ich 20 war. Das ist mein Zuhause“, erklärt Blome seine Leidenschaft für diesen besonderen Ort.

Anja Gladisch

12. Pottporus-Festival mit drei Uraufführungen und anderen Events

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Das Pottporus-Festival vom 9. bis 12. November bringt in seiner Auflage 2017 wieder herausragende Choreografen, Tänzer und Street-Artisten zusammen. Darunter viele, deren professionelle Laufbahn bei Pottporus ihren Anfang nahm und die heute weltweit erfolgreich arbeiten.

12_%20Pottporus%20Festival%202017Unter dem Motto Tanz / Stadt / Kunst stehen beim 12. Pottporus-Festival verschiedenste Veranstaltungen auf dem Programm, etwa urbanes zeitgenössisches Tanztheater, der legendäre Ruhrpottbattle, die Street Art Gallery Infusion9, ein Special-Guest-Konzert, Kurzchoreographien im HipHop-Tanzlabor, ein performativer Audiowalk – und das an diversen Spielorten in Herne, Wanne-Eickel und Bochum.

Schon eröffnet ist die Ausstellung im Alten Wartesaal des Herner Bahnhofs mit Graffiti-Kunst von Berlin Kidz (Berlin), Think (Ruhrgebiet) oder Niker (Osnabrück). (Eintritt frei. Öffnungszeiten: Do-So, 16-20 Uhr). Vielen dürfte interessieren, was sich hinter „Wanne-Eickel – ein performativer Audiowalk“ verbirgt (Do, 9.11., 15 – 17 Uhr + So, 12.11., 14 Uhr, HBF Wanne-Eickel). Es soll sich um eine „tragisch-komische Collage für 15 Personen“ handeln. Am Abend dann (Do, 9.11., 19.30 Uhr, Flottmann-Hallen) setzt sich der international bekannte Breakdancer Robozee mit der Ballettmusik  „Le Sacre du Printemps“ des Komponisten Igor Strawinsky auseinander – natürlich auf eine ganz neue Weise als urbanes Solo. Eine Uraufführung unter dem Titel „In Wahrheit bin ich ein Pferd“ ist in der Zeche 1 zu erleben – in einer Koproduktion von Pottporus mit dem Tanztheater Renegade. (Fr, 10.11., 18 Uhr, Zeche 1). Eine weitere Uraufführung präsentiert Pottporus auch in den Flottmann-Hallen mit „Henry & Edward“. Rauf Yasit und James Gregg / Weowolf tanzen die existenzielle Auseinandersetzung von zwei Identitäten in einer Person – nach der literarischen Vorlage von Dr. Jekyll und Mr. Hyde (Fr. 10.11., 21 Uhr). Anschließend gibt der Dorstener Rapper 2Seiten ein Konzert (Fr., 10.11., 22 Uhr). Die besten Tänzer der Breakdance-Szene treffen sich am Samstag, 11. November, um 18 Uhr in den Flottmann-Hallen beim 19. Ruhrpottbattle.

Sieben Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren haben sich mit der urbanen Tanzszene des Ruhrgebiets auseinandergesetzt. Nun feiert das erste Stück des jungen HipHop-Tanztheater-Ensembles seine Premiere (So., 12.11., 16 Uhr, Flottmann-Hallen). Im HipHop-Tanzlabor kommen urbane Künstler zusammen und präsentieren tänzerische Kurzchoreographien. (So, 12.11., 19 Uhr, Zeche 1).

Einzeltickets an der Abendkasse oder Reservierung unter tickets@pottporus.de. Das gesamte Programm als PDF. 


Kurze Wege für Bürger und Mitarbeiter

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Im Technischen Rathaus arbeiten demnächst rund 400 städtische Mitarbeiter aus sieben Fachbereichen und dem Dezernat V. Für Bürger ist das praktisch, denn sie können bald viele Anliegen an einem Ort klären. Auch für die Mitarbeiter bietet das komplett sanierte Gebäude viele Annehmlichkeiten. Und nicht zuletzt wird der Stadtteil Wanne-Süd aufgewertet.

  • Auch die Flure sind hell gestaltet. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Barrierearm und übersichtlich

Schon von außen sieht man die Veränderung: Die Fassade ist renoviert, in dezenten Grau- und Anthrazit-Tönen setzen sich die Gebäudeteile voneinander ab. Über dem Haupteingang ist das neue Logo der Stadt Herne zu sehen, Rampen ermöglichen einen barrierefreien Zugang. Die Idee: Kurze Wege für die Bürger, ein barrierearmes und übersichtliches Gebäude soll entstehen. Die Mitarbeiter sollen moderne Arbeitsplätze bekommen und möglichst nah bei den Kollegen sitzen, mit denen sie zusammenarbeiten.

Alles unter einem Dach

Gemeinsam haben HGW als Eigentümerin des Gebäudes und die Stadt Herne als Mieterin das Technische Rathaus geplant. Die Fachbereiche Rechnungsprüfung, Stadtentwicklung, Recht und Bauordnung sowie das Gebäudemanagement und das Büro von Stadtrat Karlheinz Friedrichs mit den dazugehörigen Fachbereichen Tiefbau und Verkehr, Vermessung und Kataster sowie Umwelt und Stadtplanung ziehen nun ein. Mussten Bürger in Bauangelegenheiten früher zu mehreren Dienststellen im ganzen Stadtgebiet fahren, können sie nun alle nötigen Genehmigungen im Technischen Rathaus bekommen.

Stromtankstelle und Bikeport

Das neue betriebliche Mobilitätskonzept ist wegweisend. Fünf Plätze sind für Menschen mit Behinderungen reserviert. Geplant sind außerdem Stellflächen für zehn Motorräder und zusätzliche Abstellplätze für E-Bikes. Für alle, die mit Elektro-Fahrzeugen anreisen, haben die Stadtwerke Ladestationen für Elektro-Autos aufgebaut. Die Stadt Herne setzt auf umweltfreundliche Mobilität, deswegen hat sie 80 Fahrrad-Parkplätze eingerichtet. Für Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, stehen Duschen und Umkleiden zur Verfügung, damit sich niemand geschwitzt an den Schreibtisch setzen muss. Wer kein eigenes Fahrrad nutzt, soll bald die Möglichkeit haben, ein Rad von metropolradruhr auszuleihen. Eine Leihstation direkt am Technischen Rathaus ist in Planung.

Mitten in Wanne

Ein großer Vorteil des Technischen Rathauses ist seine zentrale Lage. Vom Wanner Hauptbahnhof und der Wanner Innenstadt sind es mit dem Fahrrad nur wenige Minuten bis zum neuen Verwaltungsgebäude. Und wer unterwegs Hunger bekommen hat, kann sich ab Frühjahr 2018 in der neuen Kantine mit Frühstück, Mittagessen und kleinen Leckereien für Zwischendurch eindecken. Dort sind nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen.

Nina-Maria Haupt

Mehr über das Technische Rathaus:

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Aus Plänen wird Realität

Vom Bauernhof zum Technischen Rathaus

38.577 Herner pendeln zum Job

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Die Menschen in NRW sind bereit, für ihren Job immer weitere Wege zurückzulegen. Nach einer aktuellen Umfrage der LBS dürfte die Arbeitsstelle nach dem nächsten Umzug durchschnittlich 32 Kilometer von der Wohnung entfernt liegen. Das sind noch einmal zwei Kilometer mehr als vor fünf Jahren. Die tatsächliche Entfernung betrug 2016 knapp 17 Kilometer. Dass Wohnen und Arbeiten durch neue Technik zusammenwachsen, scheint sich bisher zumindest nicht zu bewahrheiten.

Laut amtlicher Statistik des Landes NRW pendeln täglich 38.577 Arbeitsnehmer aus Herne in eine andere Gemeinde. Die drei wichtigsten Ziele dabei sind das 7,6 Kilometer entfernte Bochum (11.646 Pendler), gefolgt von Essen (3.910 Pendler/17,6 km) und Gelsenkirchen (3.498 Pendler/9,7 km).

LBS-Gebietsleiter Rainer Loyek: „Die Menschen in Herne legen viel Wert auf die soziale Bindung in ihrer Gemeinde und sind bereit, dafür große Strecken zur Arbeit zu pendeln.“ Ein weiterer Grund dürften die hohen Wohnkosten an vielen Orten mit hoher Arbeitsplatzdichte sein.

Europäische Originalklang-Elite

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Unter dem Motto „Aufbruch!“ widmen sich die 42. Tage Alter Musik in Herne vom 9. bis 12. November Rebellen, Reformern und Revolutionären. Das Festival ist das traditionsreichste Originalklang-Festival in Deutschland. Das Kulturradio WDR 3 und die Stadt Herne präsentieren in neun Konzerten Programme aus vier Jahrhunderten. WDR 3 gestaltet das Programm und sendet alle Konzerte auf UKW und DAB+.

Dr. Richard Lorber hat als verantwortlicher WDR-3-Redakteur und künstlerischer Leiter herausragende Musiker aus ganz Europa eingeladen, die Musiken aus Portugal, Frankreich, England, Deutschland und Böhmen aufführen. Ein Highlight des Festivals ist die Oper „La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina“ von Francesca Caccini, der ersten Opernkomponistin, die im frühen 17. Jahrhundert in Florenz lebte. Das französische Spitzenensemble Concerto Soave bekommt dabei prominente Unterstützung von María Cristina Kiehr.

Der abschließende Höhepunkt des Festivals ist das früheste Oratorium in deutscher Sprache: „Der blutige und der sterbende Jesus“ von Reinhard Keiser aus dem Jahre 1705. Die Produktion der Capella Thuringia wird in einem Videostream live auf WDR3.de übertragen. Bei dem international bedeutenden Alte Musik-Festival steht in diesem Jahr auch ECHO Klassik-Preisträger NeoBarock mit Altistin Marianne Beate Kielland auf der Bühne. Sie interpretieren lutherisch inspirierte Vokalmusiken. Die Prager Cappella Mariana präsentiert ihr Programm zur böhmischen Reformation erstmals in Deutschland. Das mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete Ensemble Os Músicos do Tejo feiert in Herne sein Deutschland-Debüt mit Vokal-und Instrumentalwerken des 18. Jahrhunderts.

Weitere Informationen und die WDR 3-Sendetermine finden Sie im Internet unter www.wdr3.de und www.tage-alter-musik.de sowie über das WDR 3 Hörertelefon unter 0221-56789 333.

WDR: Programm: Tage Alter Musik in Herne 2017 [PDF, 549,3 KB] | download

Fahrplan für die energetische Entwicklung von Herne-Mitte vorgestellt

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„Innovation City ist die Keimzelle der Stadterneuerung in Herne. Wir wollen Hausbesitzer beraten, ermutigen und ihnen Wege zu mehr Wohnqualität aufzeigen“, so beschreibt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda das Projekt. Schon seit mehreren Jahren arbeitet Herne daran, gleichzeitig die Umwelt zu schonen und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern.

  • Tobias Clermont, Dr. Jürgen Bock, Dr. Frank Dudda und Karlheinz Friedrichs mit dem Konzept für Innovation City Herne. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Nach tiefgehenden Analysen, Einzelgesprächen und Berechnungen kann nun das nächste Kapitel aufgeschlagen werden: Tobias Clermont, Prokurist der Innovation City Management GmbH (ICM), hat am Dienstag, 7. November 2017, im Rathaus das Integrierte Energetische Quartierskonzept für Herne-Mitte an Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda übergeben. Der Stadtteil ist damit das zweite von den insgesamt 20 Quartieren, für das ein solches Konzept im Rahmen des Projekts „InnovationCity roll out“ abgeschlossen wurde. Es bildet die Basis für ein zukünftiges Sanierungsmanagement, das Eigentümer unter anderem bei der energetischen Modernisierung von Gebäuden unterstützen kann. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ist überzeugt, nach der bisherigen Theorie den klimagerechten Stadtumbau nun auch in der Praxis umzusetzen: „Es ist eine Herausforderung, die wir meistern werden. Die nächste InnovationCity zu werden, stand für uns immer ganz klar im Vordergrund. Wir möchten damit ein Zeichen setzen und den InnovationCity-Gedanken weiter tragen.“

Stadtwerke übernehmen Premiumpartnerschaft in der Umsetzung

Bereits zum Auftakt der Konzeptphase hatten sich die Stadtwerke Herne als Premiumpartner der Stadt für die Umsetzungsphase positioniert. Das Unternehmen plant künftig, die Energieberatung zu übernehmen und das Sanierungsmanagement in der täglichen Arbeit zu unterstützen. „Wir haben von Anfang an klar gemacht: Wir wollen mitmachen“, erklärt Dr. Jürgen Bock, Prokurist der Stadtwerke Herne AG. „Gerade als Stadtwerke sehen wir unsere Aufgabe darin, die Bürger ganzheitlich zu beraten und die Energiewende voranzutreiben.“

Tobias Clermont, Prokurist der ICM, erklärt: „Mit dem Konzept geben wir der Stadt Herne konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere klimagerechte Entwicklung von Herne-Mitte an die Hand. Zusammen mit den bereits bestehenden Konzepten zum Stadtumbau sowie den weiteren Aktivitäten der Stadt Herne möchten wir die Weichen stellen für eine klimagerechte und lebenswerte Metropole Ruhr sowie für eine erfolgversprechende Zukunft des Energielands Nordrhein-Westfalen.“

Michael Theben, Leiter der Abteilung Klimaschutz im Wirtschafts- und Energieministerium NRW unterstreicht: „Das Projekt InnovationCity zeigt beispielhaft, welche Chancen der Klimaschutz  auf lokaler Ebene eröffnet. Privathaushalte, Wohnungswirtschaft sowie Gewerbe, Handel und Dienstleister in Herne können Energiekosten und CO2-Emissionen senken und tragen damit zum Gelingen der Energiewende bei.“

Ergebnisse der Analysen
Die Analyse des Quartiers hat deutlich gemacht, dass gerade der Bestand an Mehrfamilienhäusern sehr hohes Potenzial bei der energetischen Sanierung bietet. Der anstehende Generationenwechsel, unter anderem im östlichen Teil des Quartiers, bietet einen weiteren Anknüpfungspunkt für die künftige Beratung. Darüber hinaus stellen das niedrige Einkommen und die schwachen Standortqualitäten vor allem im westlichen Bereich Hemmnisse dar, für die passende Ansprache-Strategien konzeptionell erarbeitet wurden.

Aus energetischer Sicht hat das Quartier eine solide Ausgangslage, bietet jedoch noch verschiedene Potenziale. In dem Konzept wurden daher 25 Maßnahmen beschrieben, mit denen der Energieverbrauch der Bewohnerinnen und Bewohner teils deutlich reduziert werden kann. Dabei geht es beispielsweise um die energetische Modernisierung von Gebäuden und die Umstellung der Wärmeversorgung sowie der Straßenbeleuchtung aber auch um Klimaschutz im Kindergarten, Mieterprojekte zum Energiesparen und Energielotsen für fremdsprachige Haushalte. In einem realistisch erreichbaren Szenario können so in den kommenden fünf Jahren der Endenergieverbrauch um sieben Prozent und die Treibhausgas-Emissionen um knapp acht Prozent gesenkt werden.

Beteiligung bei der Konzepterstellung
Das vorgelegte Integrierte Energetische Quartierskonzept erarbeitete die ICM in Zusammenarbeit mit der Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft und der RAG Montan Immobilien GmbH. Während der Konzeptphase wurden auch die Akteure mit Bezug zu Herne-Mitte regelmäßig über sogenannte Projekttische und Einzelgespräche beteiligt, um Möglichkeiten zur Integration der jeweiligen Engagements in das Gesamtvorhaben zu prüfen.

Auch die Bürgerinnen und Bürger wurden über eine standardisierte Befragung in den Prozess eingebunden. Insgesamt 96 Teilnehmer beantworteten dabei beispielsweise Fragen zu anstehenden und erfolgten Modernisierungen, Beratungsinteresse sowie gewünschten Hilfestellungen. Die Auswertung ergab unter anderem, dass alle Altersgruppen unter den Eigentümern ein grundsätzliches Interesse an einer Beratung zur energetischen Modernisierung haben. Auch bei der Art der Beratung lassen sich drei Bereiche mit hohem Interesse herausfiltern. Über alle Altersgruppen hinweg ist eine Energieberatung im Quartier gewünscht. Darüber hinaus ist für die Altersgruppen bis 65 Jahre auch eine Beratung im Haus gewünscht. Die ältere Bevölkerung ab 65-Jahre ist dagegen mehr an Besichtigungen von bereits realisierten Projekten interessiert. Wenig überraschend waren die Ergebnisse zu der Frage, warum Immobilien bislang energetisch ertüchtigt wurden. Hier standen mit dem Werterhalt und der Senkung von Energiekosten insbesondere finanzielle Aspekte im Vordergrund, während der Klimaschutz nur eine kleinere Rolle einnahm.

Umsetzungsfahrplan für Herne-Mitte
Die über die Konzeptphase gesammelten Analyseergebnisse wurden in dem über 230-seitigen Bericht ausgewertet und aufbereitet. Dieser soll für den kommenden Sanierungsmanager als Leitfaden dienen und bildet die Grundlage für die energetische Erneuerung von Herne-Mitte. Da das Konzept verschiedene Informationen enthält, die aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden dürfen, wurde zudem eine 20-seitige Kurzfassung erstellt, die unter www.icrollout.de heruntergeladen werden kann.

InnovationCity roll out
Der Name „InnovationCity roll out“ steht für eines der größten Projekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem 2010 gestarteten Projekt „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ sollen auf das gesamte Ruhrgebiet ausgerollt werden. Ziel ist es, den einzigartigen, initial für Bottrop entwickelten Prozess auf weitere Städte im Ruhrgebiet zu übertragen. In insgesamt  20 ausgewählten Quartieren der Metropole Ruhr werden ganzheitliche Quartiersentwicklungen nach dem Vorbild der „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ initiiert. Das Gesamtprojekt soll durch Analyse, Konzeptentwicklung und eine mögliche darauf folgende Umsetzung eine deutliche CO2-Reduktion erzielen und die „Energiewende von unten“ weiter vorantreiben. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)“.

Alle wichtigen Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Projekt des „InnovationCity roll out“ und Informationen zum Quartier Herne-Mitte finden sich unter www.icrollout.de.

Baden im Ideen-Meer!

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„Sagen Sie mal – was bedeutet denn das Schild ‚Hallenbad‘ über dem Ladenlokal? Was ist das hier?“ Wanner Anwohner sind neugierig und schauen interessiert ins Schaufenster der Heinestraße 1, wo gerade eine Ausstellung gezeigt wird.

Aufruf an alle Kreativen der Stadt

Die Erklärung ist einfach: Wer ins Schwimmbad geht, will andere Menschen treffen, will vielleicht die 25 Meter diesmal schneller schwimmen und Spaß haben. Wer ins „Hallenbad“ kommt, will andere Kreative kennenlernen (in der Menge Gleichgesinnter baden), berufliche Tipps erhalten (Baden in einem Meer von Ideen) und bei der Arbeit eine inspirierende Umgebung genießen (hier sogar ohne Chlorgeruch in der Nase).

Zur Kreativklientel gehören traditionell hauptsächlich Freiberufler oder Klein- und Kleinstbetriebe aus sehr unterschiedlichen Teilmärkten wie Musikwirtschaft, Buch- und Kunstmarkt, Film- und Rundfunkwirtschaft, Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architektur-, Presse- und Werbemarkt sowie Software/Games. Sie alle sind aufgerufen, die neue Basis in der Heinestraße für einen Austausch von Ideen oder Kooperationen zu nutzen.

Denk- und Arbeitsraum

Nachdem das über das Kulturministerium und ecce (european center for creative economy) im Rahmen der Kreativ.Quartiere Ruhr geförderte Projekt „Kultur ins Quartier“ im Juni gestartet ist, hat sich eine Menge getan: Das Ladenlokal wurde hergerichtet; es gab zahlreiche Treffen, Veranstaltungen und Kunstaktionen. Pre-Opening, Besuch der Uni Utrecht, offene Kreativtreffs, wechselnde Ausstellungen, Kunstaktionen, Creative.Lab sowie Events im Rahmen von Partnern wie zum Beispiel der Weltbaustelle. Der Raum eignet sich hervorragend als Denk- und Arbeitsraum für mögliche gemeinsame Projekte. Und davon sind noch eine ganze Menge in Planung, die sowohl in Richtung Innenstadtentwicklung, in Richtung kulturelle Aktivitäten und Vernetzung als auch in Richtung Wirtschaft gehen. Schließlich sind die traditionellen Branchen und die Kreativen aufeinander angewiesen. Welches Unternehmen braucht keine Werbung, keine Öffentlichkeitsarbeit oder keine Website?

Aber auch die Wanner Innenstadt könnte vom Kreativ.Quartier profitieren. Zahlreiche leer stehende Ladenlokale warten geradezu darauf, genutzt zu werden – als Atelier, als Arbeits-, Ausstellungs- und Verkaufsraum oder für neue Formate wie beispielsweise einen Pop-up-Store. Hierzu sind jedoch noch vielerlei Hürden zu überwinden: Eigentümer, die bereit sind, ihre Räumlichkeiten zu günstigen Konditionen bereit zu stellen; Nutzungsvorschriften, die mit Augenmaß gestellt werden; Start-ups, die Wanne für sich entdecken.

Anlaufstelle für Wannes Kreativnetzwerk

Das Ladenkokal dient dabei als Projektbüro und als Anlaufstelle für Wannes Kreativnetzwerk. Aber auch Menschen bieten Unterstützung: Gerade Kreative sehen sich häufig selbst nicht als Unternehmer und werden „unversehens“ zu Freiberuflern: Hier bietet das WFG-Startercenter mit Susanne Stegemann Beratung und ein maßgeschneidertes Workshop-Angebot. Netzwerkmanagerin Stefanie Thomczyk (Go Between GmbH) ist direkte Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Aktivitäten des Kreativ.Quartiers.
Erklärtes Ziel ist es, möglichste viele Kräfte zu bündeln, um Wanne wieder mit Kreativität zu fluten. Inzwischen kann man das „Hallenbad“ auch auf Facebook besuchen – doch nichts ersetzt den direkten Kontakt. Und mal ehrlich: Wo sonst kommt man so schnell ins Gespräch wie in Wanne?

Dr. Evelyn Stober

 Mittwoch, ca. 18:00 Uhr, Heinestraße 1, 44649 Herne-Wanne Telefon:0 23 25 / 940 59 01, Facebook: https://www.facebook.com/KreativQuartierWanneHallenbad/ E-Mail: info@kreativquartier-wanne.de

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